Can

(Aktualisiert: Januar 2023) Wenn es um deutsche Bands geht, die in der ganzen Welt bekannt sind, dann fallen Namen wie Kraftwerk, Scorpions, Tokio Hotel, Rammstein, KMFDM oder Modern Talking. Wenn es jedoch um deutsche Bands geht, die in der ganzen Welt bekannt sind, weil sie die Musik entscheidend beeinflusst haben, dann sieht die Sache anders aus.

Can | Foto: Can and me – Press-Kit

Kraftwerk bleibt, zudem muss Can genannt werden. Can sind Kölner und Can sind 68er: Die Avantgarde-Band nannte sich im Entstehungsjahr 1968 zunächst Inner Space. Rockband wollte sie nie sein, obwohl ihre Musik Jazz und Free Jazz mit Psychedelic- und Kraut-Rock vereinte – unter dem Einfluss von Stockhausen.

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Klassik und Rock als Gegengewicht zum Mainstream

Denn die Gründungsmitglieder Holger Czukay (Bass) und Irmin Schmidt (Keyboards) hatten bei Stockhausen an der Musikhochschule in Köln studiert. Der bekannte Drummer Jaki Liebezeit hob Can ebenfalls mit aus der Taufe, gemeinsam mit dem Flötenspieler David Johnson und dem bereits gestorbenen Gitarristen Michael Karoli. Die Band war so etwas wie das Gegenstück zum Mainstream und musste lange um Plattenverträge ringen, denn die Musik war gespickt mit Improvisationen und repetitiven Elementen.

Can wurden und werden bis heute genreübergreifend respektiert: Punkmusiker schätzen sie ebenso wie The Fall und Radiohead sowie Frickler, die an Dance und Electronica basteln. Im Grunde genommen haben Can aber immer Classic Rock gemacht, obwohl sie darunter etwas ganz anderes verstanden haben als den von Geezern bevorzugten Classic Rock.

Can | Foto: Can and me – Press-Kit

Hits und Flops

2014 wurden die beiden Alben „Rome Remains Rome“ und „Der Osten ist rot“ von Holger Czukay auf 10-Zoll-Vinyl wiederveröffentlicht. Ohne die Hits der beiden Alben. Diese sind 2015 auf Grönemeyers Label Grönland nachgereicht worden. Auf der Doppel-10-Inch „Hit/Flop“ befinden sich eine Instrumental-Version (Hit) und die Album-Version (Flop). Zudem sind „Hey Baba Repob“, der „Photosong“ und „Perfect World“ auf dieser mit „Flop“ auf dem Cover gebrandmarkten Grönland/Czukay-Kooperation im neu abgestimmten Ursa-Major-Design. Für weitere Wiederveröffentlichungen unter dem Titel „Eleven Years Of Inner Space“ hat sich Czukay den Spaß gemacht, alle (alten) Stücke einfach anders zu benennen. Tracks wie „My Can axis“ Und „My Can revolt“ waren von 1982 bis 1992 in den Innerspace-Studios entstanden.

Diskografie:

1969: Monster Movie

1970: Soundtracks

1971: Tago Mago (Doppel-LP)

1972: Ege Bamyasi

1973: Future days

1974: Soon over Babaluma

1974: Limited Edition

1975: Landed

1976: Flow motion

1976: Unlimited Edition

1976: Opener

1977: Saw delight

1978: Out of reach

1978: Cannibalism

1979: Can

1985: Inner space

1989: Rite time

1993: Anthology

1995: The Peel Sessions (Aufnahmen der BBC)

1997: Sacrilege

1999: Can live

2011: Tago Mago (40th Anniversary 2 CD Edition)

2012: The Lost Tapes

2015: Hit/Flop (2 x 10“ von Holger Czukay)

2015: 11 Years Innerspace (2 x 10“ von Holger Czukay)

Can im Internet

Homepage: spoonrecords.com (Offizielle Site von Can)

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Gerd Böttcher

Ich bin der Gründer von METAMA, der Firma, die auch für diesen Blog BANDS.koeln verantwortlich ist. Wie der Name schon sagt, wollen wir darin über Bands aus der Region Köln schreiben. Ich sehe mich in unserem Redaktions-Team als „Romantiker“, der ganz sachliche Schreibstil ist eher nicht mein Ding. Songs müssen in mir Bilder entstehen lassen; ansonsten fehlt mir irgendwie eine emotionale Bindung dazu. Wie sagt der Kölner so lapidar: „Jet jeck simmer all.“

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