(Aktualisiert: Mai 2023) Lange vor der Reform der deutschen Rechtschreibung hat die Zeltinger Band ihre eigene Reform durchgeführt, was das Schreiben von Hits anbelangt: „Asi mit Niwoh“ aus dem Jahr 1981 ist der wohl größte der Kölner Rockband neben „Stüverhoff“ und „Müngersdorfer Stadion“, dem ersten Erfolg.
Diese Klassiker gehören zum Standardrepertoire bei Konzerten auch Jahrzehnte später. Ihre Geburtsstunde erlebte die Band im Jahr 1979, Gründungsmitglied und Namensgeber Hans Jürgen Maria Zeltinger ist heute noch dabei, der Sänger mit dem Spitznamen de Plaat (die Glatze) wird unterstützt von Dennis Kleimann (Gitarre, Gesang), T.S. Crusoe (Bass, Gesang), Wolfgang Günnewig (Gitarre, Gesang) und Robbie Vondenhoff (Schlagzeug).
Stabilität trotz der Besetzungswechsel
Mehr als 25 Musiker haben im Lauf der Jahre in der Band gespielt; einige leben nicht mehr, unter ihnen Gitarrist Alex Parche und Schlagzeuger Frank Müller. Andere wie Wolfgang Günnewig sind zurückgekehrt, nachdem sie die Band verlassen haben. Vom Volkslied über Interpretationen von Lou Reed bis zu The Ramones ist das musikalische Spektrum sehr weit gefasst. Nach härteren Klängen in den späten 1980ern arbeiteten die Musiker um de Plaat auch mit BAP-Legende Wolfgang Niedecken zusammen. Auch politisch zeigte Zeltinger schon damals Flagge mit der Teilnahme am Projekt gegen Rechtsextremismus „Arsch huh zäng ussenander“. Mitte der 1990er Jahre gab der Gründer bekannt, dass seine Gruppe aufgelöst sei. Nach Besetzungswechseln wurde jedoch weiter musiziert.
Über 40 Jahre Bühne
Im Herbst 2008 feierte die Zeltinger Band das 30jährige Jubiläum. Dazu kamen in der Live Music Hall in Köln auch die Gründungsmitglieder Zucker, Engelbrecht, Gramen, Wolf und Steffen mit de Plaat zusammen, um gemeinsam Songs wie „Rock’n’Roll Betrug“ zu jammen. 2010 erschien das lang ersehnte Studioalbum „Die Rückkehr des Retters“ mit den herrlichen Songs „Deine Ex“ , „Der Schmeichler“ und „Politoxologie“, insgesamt eine überaus gelungene Produktion, Zeltinger on his best! 2014 gab es unplugged-Versionen seiner bekanntesten und unbekannteren Songs auf der CD „Avgespeck!“. Zeltinger begleitet nur von der akustischen Gitarre seines jungen Gitarristen Dennis Kleimann. Mal ein ganz anderes Zeltingergefühl.
2017: Nach sieben Jahren Abstinenz hat ihm sein Nervenarzt nun geraten, endlich mal eine neue CD zu veröffentlichen. Die Welt ist krank und nur der Rock´n Roll kann sie retten. Also kann der Titel des neuen Album nur „Krank!“ sein. Zeltinger Songs, wie man sie kennt, kraftvoll und rockig (mit Neuaufnahmen von „Er war gerade 18 Jahr“ und „Sozialamt“).
Asi mit Niwoh – Die Jürgen Zeltinger Geschichte als Film
2019 wurde das Musikerleben von Jürgen Zeltinger endlich in einen Film gepackt. Eine überaus sehenswerte Biografie von einem Kölner Original: Pevers, schwul und arbeitsscheu – und der Begründer des Kölschen Rocks – ein Asi mit Niwoh.
Über 40 Jahre Bühnenerfahrung hat „de Plaat“ mittlerweile hinter sich. Jede Menge Rock´n Roll mit einer Menge schräger Geschichten. Der Mann ist einfach Kult und gehört zu Köln wie der Dom.
Diskografie
1979: De Plaat im Roxy & Bunker live
1981: Schleimig
1982: Der Chef
1987: Schon wieder Live!
1988: Weder Mensch noch Tier
1989: Ich bin ein Sünder
1992: Solo Plaat
1993: Asi mit Niwoh – Das Beste aus 15 Jahren
1993: Rares für Bares
1994: Scheiße!
1996: Faktor Z
2002: Freunde für’s Leben
2003: Voila! Leck ens am Arsch
2003: Kölsch Jeföhl – De Plaat solo
2005: Mit nacktem Arsch und Rock ’n‘ Roll
2006: Alter Wein in neuen Schläuchen
2008: Geschmack, Charakter, Zeltinger (30 Jahre Wahnsinn in Vollendung) (Doppel-CD)
2008: Nur Kölsch und Schnaps (The Best Of The Rest)
2010: Die Rückkehr des Retters
2012: Steht alle auf! (Single)
2014: Avgespeck!
2017: Krank!
2020: Quarantäne – Brings feat. Zeltinger
2023: Fifakusen – Klappstuhl Till Quitmann feat. Zeltinger Kleimann