Unter Strom – Kuhl un de Gäng

Kann die experimentelle Dance-/Elektropop-Mischung mit kölschen und hochdeutschen Texten funktionieren? Kuhl und de Gäng meinen ja, und die Band hat Anfang Oktober 2019 ihr zweites Album „Unter Strom“ veröffentlicht.

Cover: Kuhl un de Gäng | Unter Strom

Unter Strom! Der Titel des neuen Longplayers ist Programm. Textzeile aus dem Intro-Song „Hart“ gefällig: „Und wenn wir feiern, feiern wir hart“. Dazu ein beinharter Techno-Sound, der so manche Basswumme an die Grenzen bringen wird. Wach ist man nach der Songdusche auf jeden Fall (hilft nicht bei Migräne oder Kater) – um dann in die Erinnerungen vom „Sommer in Taizé“ einzutauchen. Textlich ein wenig zu stark an „Reim dich, oder ich fress dich“ angelehnt, hat dieser Song sehr besondere Momente. Das ständige Delay in der Stimme erzeugt eine sehnsüchtige Stimmung auf die ehemalige große Liebe und Vergangenes. Gewagter Stilwechsel in den soften Deutsch-Pop – durchaus gelungen.

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Zum ersten Mal präsentieren Kuhl un de Gäng die Hälfte ihrer Songs auf Hochdeutsch. Dies haben schon andere Bands mit kölscher Mundart gemeistert.

Songs auf Kölsch

„Kumm mer drieve et bunt“ ist klar eine Aussage aus der kölschen Lebensart – lass die Sorgen mal Sorgen sein und feiere das Leben. „Mieh Love“ – wir brauchen mehr Liebe und Aufmerksamkeit, auch für Straßenmusiker und unsere Mitmenschen. Ein Liebessong im Elektropop-Style ist „Bes et Leech usjeiht“. Wir wünschen uns doch die Freundschaft und die Liebe, bis das Licht ausgeht. Und dann kommt noch der einfache Party-Knaller „Hey Jupp“ daher, da wird einfach nur der Jupp abgefeiert – Partytime auf der Tanzfläche ist angesagt – H.P. Baxxter lässt grüßen. Warum denn nicht? Geht doch. Das „Pulverfass“ beschreibt augenzwinkernd das Eheleben, dies ist ein Geben und Nehmen, mit interessanten, sehr kreativen Techno-Sounds wird der Refrain „Denn du bist Dynamit“ mit einem Trompeten-Solo untermalt. Da wird wirklich sehr entspannt mit einem Alltagsthema umgegangen. Dies hat was.

Songs auf Hochdeutsch

Den witzigsten Song auf diesem Album vorab: „Reib an meiner Lampe“, dazu die Textzeile „Lass den Aladin zu Hause, gönn dem ruhig ne Pause“. Ein Anmach-Song mit orientalischen Elektro-Klängen, sehr originell mit dieser Doppel-Deutigkeit! Seeed hätten ihre Freude daran. „Ich halt die Flut nicht auf“ und „Abgehn“ sind Lieder, die mich nicht so geflasht haben. Ist einfach Geschmacksache. „Hart“ und „Sommer in Taizé“ haben wir schon am Anfang der Rezension beschrieben.

Da sind noch 4!

Fazit: Das neue Album „Unter Strom“ macht viel Spaß beim Zuhören und ist in einem aktuellen, frischen Sound produziert. Es ist sehr mutig von Kuhl un de Gäng, diesen musikalischen Spagat von einer Big-Band (9 Bandmitglieder) zu einer Elektropop-Formation (4 Bandmitglieder) so umzusetzen. Dafür von mir ein fettes Chapeau!

Mehr Infos unter: Kuhl un de Gäng-Website
Unsere Biografie: Kuhl un de Gäng-Biografie auf BANDS.koeln

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Gerd Böttcher

Ich bin der Gründer von METAMA, der Firma, die auch für diesen Blog BANDS.koeln verantwortlich ist. Wie der Name schon sagt, wollen wir darin über Bands aus der Region Köln schreiben. Ich sehe mich in unserem Redaktions-Team als „Romantiker“, der ganz sachliche Schreibstil ist eher nicht mein Ding. Songs müssen in mir Bilder entstehen lassen; ansonsten fehlt mir irgendwie eine emotionale Bindung dazu. Wie sagt der Kölner so lapidar: „Jet jeck simmer all.“

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