Höhner

(Aktualisiert: November 2023) DJs, die die deutschen Urlauberhotels im Süden Europas bespielen, wissen es ganz genau. Hast Du zwei Hamburger auf einem Haufen, musst Du „Hamburg meine Perle“ auflegen, bei zwei Kölnern ist es „Viva Colonia“. Beiden Songs ist ein angenehmer Lokalpatriotismus zu eigen, sie sind Hymnen ihrer Städte.

Höhner | Foto Jasmund

Aber die Höhner haben natürlich viel mehr, mit dem die Band aus der Domstadt aufwarten kann. Da ist der Hit „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, der stellvertretend für unzählige andere Singles steht, die auf vielen Alben zu finden sind. Neben Brings, BAP und den Bläck Fööss füllen die Höhner den Begriff ‚Urgestein‘ durchaus mit Leben und Lebenserfahrung.

Blockflöte und Blues-Einflüsse

Erfahrung im Blockflötenspiel hat Henning Krautmacher bereits im Alter von fünf Jahren machen können, mit neun wird der spätere Träger eines gezwirbelten Schnauzers Kinderprinz in Leverkusen. Damit ist die Richtung vorgezeichnet.

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Peter Werner, der die Band mitgegründet hat, spielt bis 2015 noch die Keyboards. Hannes Schöner ist seit 1990 dabei, als er die Nachfolge des Bassisten Günter Steinig antritt. Janus Fröhlich ist Multiinstrumentalist: Er spielt Schlagzeug, Klavier, Orgel und kann auch noch singen, und ist bis 2015 dabei. John Parsons stößt 2007 zur Band, der Gitarrist, der immer so gut wie Eric Clapton sein will, wird beeinflusst von Künstlern wie Jimi Hendrix, Led Zeppelin und Cream. Jens Streifling kommt aus dem Osten – nein, nicht aus dem Osten Kölns, sondern aus einer Kleinstadt südlich von Leipzig. Er hat allerdings nicht allzu lange Bock auf staatlich reglementierten Rock, sondern geht in den Westen, um bei BAP anzuheuern. Die verlässt er 2003 für einen Posten bei den Höhnern.

Six-Pack als gruppendynamisches Langzeitexperiment

Das ‚System Höhner‘ ist für Basser Hannes Schöner ein – so wörtlich – „gruppendynamisches Langzeitexperiment“. Den Irrungen und Wirrungen des Alltags setzt das Sextett Hoffnungen und Lebenslust entgegen. Als sie mal gefragt werden, wie sie dem Trübsal kontinuierlich ein Schnippchen schlagen, zitieren die Höhner keinen Geringeren als Benjamin Franklin mit „Wer die Freiheit aufgibt, um die Sicherheit zu gewinnen, verliert beides.“.

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Auf dem 2014 veröffentlichten Album „Mach laut!“ ist die Musik vielfältiger und zugleich gradliniger geworden. Sie klingt internationaler, ist aber noch immer ganz klar in Köln verdrahtet. Die Grenzen zwischen Höhner-Songformen in satter Hymnenart und Pop sind fließender geworden. Man habe in der in der Pflicht gestanden, sich immer wieder aufs Neue erfinden zu wollen, sagt Band-Mitbegründer Peter Werner zur Dynamik im Entstehungsprozess dieser LP. Die erste Single bringt es auf den Punkt: „Steh auf, mach laut!“. Anfang 2015 verkünden Höhner-Gründer, Peter Werner und Janus Fröhlich, ihren Abschied von der aktiven Bühne. Zitat: „Da heißt es zum richtigen Zeitpunkt mit Augenmaß einen geordneten Übergang einzuläuten“.

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Warum nicht mal nach Südfrankreich?

Im Mai 2015 stellen die Höhner mit Wolf Simon (Schlagzeug) und Micki Schläger (Keyboard) zwei neue Bandmitglieder vor. Mit dieser neuen Besetzung geht es dann in ein Aufnahmestudio in Südfrankreich. Heraus kommt 2016 das Album „Alles op Anfang“, ein überaus gelungenes Werk, dass wir hier auf BANDS.koeln in einer Rezension beschrieben haben.

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Gitarren-Meister-Wechsel und mehr…

Für die Session 2017/2018 sind die Höhner mit „Wir sind für die Liebe gemacht“ wieder karnevalistisch am Start. Im Februar 2018 wurde ein ganzes Album mit dem gleichnamigen Titel veröffentlicht. Im Juni 2018 gibt es dann einen Wechsel an der Gitarre. John Parsons wird durch Joost Vergoossen ersetzt. Beide Meister ihres Faches mit jeweils einem speziellen Sound, darauf legen die Höhner besonderen Wert. Neueste Veränderung in der Band: Heiko Braun hat am Schlagzeug Wolf Simon abgelöst. Die Höhner entführen uns in der Session 2019/2020 mit exotischen Salsa-Klängen nach Kuba mit dem Song „Anna Havanna“.

Zwei Gründungsmitglieder steigen aus und auch der Gitarrist

Dann kommt die Pandemiezeit und Hannes Schöner (Bass) entscheidet sich im Januar 2021 aus der Band auszusteigen – sein Nachfolger wird Freddi Lubitz. Im Juni 2021 trennen sich die Höhner vom Gitarristen Joost Vergoossen und ersetzen ihn mit Edin Colic. Puh, dies ist schon ein Stresstest für eine Band in so kurzer Zeit. Da auch Henning Krautmacher mit Aufhörgedanken spielt, arbeitet er klugerweise seinen Nachfolger als Frontmann ein. Mit Patrick Lück steht der neue Sänger der Gruppe bereits seit November 2021 mit auf der Bühne – und dann kommt der nächste Paukenschlag – Henning hört vor der Session 2022/2023 als Frontmann und Gesicht der Höhner auf. Wir denken aber, dass er im Hintergrund noch einige Fäden ziehen wird.

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Das Krokodil will dich fressen

Die Höhner sind mit einem sehr witzigen Song in der Session 2022/2023 unterwegs. Und dies beweist einfach – gute Musiker sind gute Musiker! Natürlich kann Patrick nicht die Strahlkraft von Henning ersetzen, aber er hat seinen eigenen Style – das wird!

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Für die Session 2023/2024 ist die Band mit dem Song auf Hochdeutsch „Es ist nicht so, wie du denkst“ mit wieder mal einem tollen Musikvideo unterwegs.

Kleine Anmerkung

Unsere Biografie hat Lücken – z.B. die Beschreibung der Songs: „Viva Colonia“ oder „Mer stonn zo dir, FC Kölle“ – der Stadion-Hymne vom 1 FC Köln. Doch wenn wir alles beschreiben sollen, was diese Band musikalisch auf den Weg gebracht hat, müssten wir ein Höhner-Buch schreiben. Wir ziehen den Hut vor dieser Lebensleistung!

Höhner – das sind:

Patrick Lück: Gesang
Jens Streifling: Gitarre, Saxofon
Edin Colic: Gitarre
Freddi Lubitz: Bass
Micky Schläger: Keyboards, Akkordeon
Heiko Braun: Schlagzeug

Diskografie:

1978: Ich well noh hus

1979: Verzäll doch noch ens

1979: Lang usjebröt

1980: Clown

1981: Näl met Köpp

1982: Ich ben ne Räuber

1983: Schlawiner

1984: Op Jöck

1987: Für dich

1988: Guck mal

1989: Wenn’s dir gut geht

1990: 10 Johr Stimmung us Kölle

1990: Leider gut

1991: Kumm loss mer fiere (Live-Album)

1992: Aktuell

1993: Dat es ne jode Lade

1994: Wartesaal der Träume

1994: Classic – Live aus der Kölner Philharmonie

1996: Made in Kölle

1996: Höhner Weihnacht – Doheim un üvverall

1998: Die Karawane zieht weiter

1998: Best of – 25 Jahre

2001: 2, 3, 4

2001: Höhner Rockin’ Roncalli Show Rheinland des Lächelns

2003: Classic Andante

2004: Viva Colonia

2005: 6:0

2006: Here We Go

2007: Jetzt und hier

2008: Nase vorn

2009: Himmelhoch High

2012: Höhner 4.0

2014: Mach laut!

2015: Zo Dir Oder Zo Mir? (Single)

2015: Kumm loss mer danze (Single)

2016: Alles op Anfang (Album)

2016: Wenn et Hätz Dich röf (Single)

2016: Sing mit mir! (Single)

2017: Janz hösch (Album -live und akustisch)

2017: Wir sind für die Liebe gemacht (Single)

2017: Janz höösch (Live & akustisch) (Album)

2018: Wir sind für die Liebe gemacht (Album)

2018: Wir halten die Welt an (Remix) (Single)

2019: Anna Havanna (Single)

2019: Dat Kölsche Hätz (Single)

2019: Zum bütze bruch mer immer Zwei (Single)

2021: So jung (Single)

2021: Irjedwann sin mer uns widder (Single)

2021: #50 Höhner (Album)

2022: In diesem Moment (Single)

2022: Prinzessin (Single)

2022: 50 Jahre 50 Hits (Album)

2022: Prinzessin – Extreme Sound Dancemix (Single)

2022: Su schön is et Levve – mit Andrea Berg (Single)

2023: Es ist nicht so, wie du denkst (Single)

Mehr Infos unter: Höhner-Website

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Gerd Böttcher

Ich bin der Gründer von METAMA, der Firma, die auch für diesen Blog BANDS.koeln verantwortlich ist. Wie der Name schon sagt, wollen wir darin über Bands aus der Region Köln schreiben. Ich sehe mich in unserem Redaktions-Team als „Romantiker“, der ganz sachliche Schreibstil ist eher nicht mein Ding. Songs müssen in mir Bilder entstehen lassen; ansonsten fehlt mir irgendwie eine emotionale Bindung dazu. Wie sagt der Kölner so lapidar: „Jet jeck simmer all.“

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