(Aktualisiert: August 2022) Wie nennen wir denn unsere Band? Nehmen wir den Familiennamen, denken sich vermutlich die Brüder Peter und Stephan Brings, als sie gemeinsam mit Harry Alfter und Matthias Gottschalk im Jahr nach dem Mauerfall Brings gründen. Die Kölner Musiker machen zunächst rockige Klänge in Mundart, sie treten sogar mehrfach beim Megafestival „Rock am Ring“ auf und eröffnen Konzerte von Tom Petty & The Heartbreakers sowie AC/DC.
Seit Mitte der 1990er Jahre ergänzen hochdeutsche Lyrics die kölschen Texte. Ihr von BAP-Legende Klaus Heuser produziertes Debütalbum erscheint 1991, es heißt „Zwei Zoote Minsche“.
Richtungsweisend ist die LP „Superjeilezick“, die 2001 erscheint: Brings legen die Rockerkluft ab, um sich ganz auf Stimmungsschlager zu konzentrieren, wie er nicht nur beim Karneval (aber ganz besonders dort!) geliebt wird. Brings haben abseits von guter Laune einiges zu sagen. Die Bandmitglieder engagieren sich seit vielen Jahren auch für politische Ziele.
Bereits 1992 sorgen sie mit der AG Arsch-huh und einem Auftritt auf dem Chlodwigplatz in Köln für hohe Resonanz, denn mehr als 100.000 Zuschauer sind dabei. Im Juni 2014 unterstützt die Band eine Großkundgebung, auf der dem Nazianschlag in der Keupstraße gedacht wurde. Im Dezember des Jahres ruft Brings dazu auf, das Projekt „Du bes Kölle! Kein Nazis he op unser Plätz“ zu fördern.
Die Liebe gewinnt
Im Oktober 2013 veröffentlicht die Band die Single „Polka, Polka, Pola“ (featuring Florian Silbereisen), nachdem „Immer widder“ aus dem Live-Weihnachtsalbum „Leise rieselt der Schnee 2“ ausgekoppelt wird, das 2013 in der Kulturkirche Nippes mitgeschnitten worden ist. In der Session 2014/15 gelingt Brings dann eine absolute Köln-Hymne mit dem Lied „Kölsche Jung“. Der Song räumt bei allen LMS-Wettbewerben ab und ist seitdem ein wichtiger und fester Bestandteil der kölschen Liedkultur.
Der Anfang Dezember 2017 veröffentlichte Longplayer mit dem Titel „Liebe gewinnt“ zeigt in einigen Liedertexten die nachdenkliche Seite der Band. Schon, dass der Titelsong auf Hochdeutsch gesungen wird und nicht auf Kölsch, sorgt für einige Diskussionen unter den Fans. Aber diese „Liebesbotschaft“ betrifft uns alle und nicht nur Rheinländer. Jetzt mit dem unsäglichen Ukraine-Krieg – gezündelt von dem furchtbaren Diktator Putin mit Großmannssucht – ist dieses Lied noch aktueller. Siehe dazu auch unsere Rezension: Brings – Liebe gewinnt.
Brings können auch Party
Aber Brings können natürlich auch Party. In der Session 2018/2019 ist die Band (featuring „Dennis aus Hürth“) mit dem Song „Et jeilste Land“ (op der Welt dat is Kölle) auf den Bühnen unterwegs. Eine schöne Steilvorlage für diesen Refrain gelingt dabei dem derzeitigen amerikanischen „Präsidenten“ Donald Trump mit der ernst gemeinten Aussage: „Belgium is a beautiful city“.
Mir singe Alaaf und mir sin Kölsche
Alaaf – dieses Wort ist das kölsche Amen im Kölner Karneval. Die Sessionseröffnung am 11.11.2020 sowie der Sitzungs- und Straßenkarneval 2020/2021 fällt wegen der Corona Pandemie aus. Keine Partys und Feierlichkeiten – machen wir uns zuhause ein Licht an – und singen trotzdem Alaaf – weil wir Kölner sind. Vielleicht ein bisschen stiller.
Dies bleibt aber nicht so, denn schon im August 2022 packen Brings den Partyknaller „Mir sin Kölsche“ aus ihrer Musikbox. Blasmusik mit Rock kombiniert, dass können wir im Rheinland auch! Na, dann prost!
Brings – das sind:
Peter Brings (Gesang, Gitarre)
Harry Alfter (Gitarre. Gesang)
Kai Engel (Keyboard, Gesang)
Stephan Brings (Bass, Gesang)
Christian Blüm (Schlagzeug, Gesang)
Diskografie
1991: „Zwei Zoote Minsche“
1991: „Zweschedurch“ (Minialbum)
1992: „Kasalla“
1993: „Hex ’n’ Sex“
1995: „Glaube, Liebe, Hoffnung“
1996: „Zweschedurch II“ (Minialbum)
1997: „Fünf“
1997: „Fünf+4“
1997: „Live“
1999: „Knapp“
2001: „Superjeilezick“
2003: „Puddelrüh“
2004: „Poppe, Kaate, Danze“
2005: „Su lang mer noch am Lääve sin“
2007: „Hay! Hay! Hay!“
2007: „Kasalla (digital remastert)“
2007: „Das Beste von 90–97“
2007: „Live (digital remastert)“
2007: „Best Of“
2008: „Rockmusik“
2011: „Dat is geil“
2011: „Dat wor geil – 20 Jahre Brings“ (Livealbum)
2012: „Leise rieselt der Schnee“
2013: „Leise rieselt der Schnee 2“
2014: „14“
2016: „Silberhochzeit“ (Best of) Doppel-CD
2016: „Silberhochzeit“ (Live) CD+DVD
2016: „Besoffe vör Glück“ (Single)
2017: „Jeck yeah“ (Single)
2017: „Liebe gewinnt“ (Album)
2019: „Sünderlein“ (Single)
2020: „Mir singe Alaaf“ (Single)
2021: „Alles Tutti (Album – Brings op Classic mit dem Beethoven Orchester Bonn)
2021: „Mir sin widder do“ (Single)
2022: „Mir sin Kölsche“ (Single)
Website
Mehr Infos unter: Brings