Dass aus einem kleinen Badeunfall so schnell eine kölsche Poolparty werden kann, hätten sich die vier Bandmitglieder von Planschemalöör in ihren wildesten Träumen nicht vorgestellt. Aber es ist kein Traum – nach nur 18 Monaten Kölner Bühnenerfahrung erschien das Debütalbum: „Pool Party“ und ein Plattenvertrag bei dem renommierten Label Pavement Records. Was für eine Erfolgswelle!

Der Opener-Song „Foto“ kommt leicht und etwas funkig daher, beschreibt jedoch eine verflossene Liebe, von der ein Foto übrig geblieben ist (darauf das Lachen in den Augen und die Löckchen im Gesicht). Dieses Bild trifft immer noch ins Herz. Das zweite Lied „Anabella“ ist wie die Piratenkönigin auf hoher See, die jeder gerne kennenlernen würde – aber sie zeigt allen die kalte Schulter. Dazu so erfrischende Textzeilen wie „Du kannst mich gern benutzen, loss mich dinge Bootsmann sin“. Kölscher Text, dazu Mambo-Klänge mit Trompete. Die Mischung ist lustig und gelungen. „Heimat“ ist textlich wohl das beste Stück auf dem Album. Heimat – das ist die Liebe zu einem Fleck Erde – in diesem Fall Köln. Egal, woher du selbst herkommst.

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Männer – Mambo – Katerschmerz
Dieses Song-Dreierpack beschreibt das wirklich anstrengende männliche Dasein in dem einzig möglichen Handlungsstrang. Echte „Männer“ können/wollen nicht tanzen und sich viel lieber an der Theke besaufen – für „Mambo“-Tänzerinnen geht Kölsch gar nicht – und im Alkoholdunst verpasst der ein oder andere Dreibeiner eine wirklich interessante Flirt-Gelegenheit. Verdammt, das kenne ich auch aus meinem Leben, und so kann ich mit den sehr unterschiedlich arrangierten Liedern etwas anfangen.
Nochmal Pool Party – Un der Ress?
„Halt dich an mir fess“ passt hervorragend mit dem Funk-Disco-Sound zur „Poolparty“-Time. Sehr tanzbare Nummer. Die Lieder „M’r levve nor eimol“, „Mädche vom Rhing“, „Mikado“ (in Anspielung auf den gleichnamigen Song von den Bläck Fööös aus 1976) nähren die kölsche Seele. „Colonia“ als etwas punkige Rocknummer beschreibt nochmal das Gefühl zu Köln, wenn du inbrünstig mitsingst „Ich kumm us Colonia“ – ist thematisch nah an die Ballade „Heimat“ angelehnt. Als zwölfte und letzte Nummer besingt eine schöne Lagerfeuer-Gitarrennummer das Leben, und dass wir alle nur „Fähnche em Wind“ sind.
Fazit: Das Debüt-Album „Pool Party“ von Planschemalöör ist gut gelungen und hat einige Ohrwürmer zu bieten. Ich hätte mir textlich und musikalisch manchmal mehr Mut gewünscht. Dies ist jedoch ein kleiner Kritikpunkt auf hohem Niveau.
Mehr Infos unter: Planschemalöör-Website
Unsere Biografie: Planschemalöör-Biografie auf BANDS.koeln