Darf et jet schärfer sin? – Rockemarieche

Das Debütalbum der Rockemarieche „Darf et jet schärfer sin?“ wurde mit Hilfe einer Crowdfunding-Aktion durch die Fans finanziert und ist eine Eigenproduktion. Süffisant steht auf der Facebook-Bandseite: „Plattenfirma: Bewerbungen werden ab sofort entgegengenommen.“ Bei diesem Erstlingswerk keine schlechte Aufforderung.

Rockemarieche | Foto: Paul Uwe Fischer

Vielleicht hat der labelfreie Aspekt diesem Album gut getan. Positiv fällt auf, dass die Songs nicht feingeschliffen wirken. Umso kraftvoller sind sie und geben den Flair der Band wunderbar wieder. Das Genre: Rockabilly op Kölsch und eine reine Frauenband. Damit haben sie (nicht nur in Köln) ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Rockemarieche sind nicht leise und nur lieb – nein, sie wollen laut sein, tanzen und feiern, und sind, wie sie sind, basta!

Der Opener-Song „Dich han ich nit“ springt direkt in das Rockabilly-Genre hinein – um dem Zuhörer dann mit „Jeckes Ding“ einzuheizen und das Gefühlsleben dieses Albums gut widerzuspiegeln. Die Rockemarieche sind heißblütig, mitunter kratzbürstig, können aber auch genüsslich „Miau“ schnurren und anschmiegsam verliebt wie in „Beste Zick“ sein.

Kölscher Rockabilly – ist das karnevalstauglich?

Aber ja! Dies hat die Band mehrfach bewiesen durch die Songs „Ich han dat Marieche gebütz“, „Ovends, wenn et dunkel weed“ und „Wenn ich danz“. Die Lieder sind ganzjahrestauglich und verlieren dabei nie den Rockabilly-Sound zugunsten des kommerziellen Schlager-Abklatsches. Applaus dafür, auch wenn das obligatorische Selbstbeweihräucherungs-„Kölle am Rhing“-Thema auf diesem Album wieder zu hören ist! Davon leben wir Kölner ja bekanntlich neben Kölsch, Karneval, Liebe und Luft.

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Die melancholische Seite dieses Albums

An der „Hohenzollernbrück“ hängen so manche Erinnerungsschlösser vergangener Lieben. „Mach et Joot“ besingt den Abschiedsschmerz nach der Trennung mit einem leicht positiven Touch. Unser Favorit ist der gefühlvolle Song (nur Gesang mit Gitarre) „Et is nie zo spät“. Textpassage: „für zu levve, mach wat dir jefällt, und mach et hück“.

Unser Fazit

„Darf et jet schärfer sin?“ ist ein handwerklich hervorragend umgesetztes Erstlingswerk. Mit ihren kreativen, amüsanten Texten und kleinen Gimmicks voller Esprit laden die Rockemarieche zu einer akustischen Reise ein, auf der es auch für langjährige Fans der Kölner Musikszene noch etwas zu entdecken gibt – wenngleich der Rockabilly-Style nicht jedermanns Geschmack ist. Uns gefällt, dass Frontfrau Peggy Sugarhill und ihre vier Mitstreiterinnen genau ihr Ding durchziehen.

Mehr Infos unter: Rockemarieche-Website
Unsere Biografie: Rockemarieche-Biografie auf BANDS.koeln

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Gerd Böttcher

Ich bin der Gründer von METAMA, der Firma, die auch für diesen Blog BANDS.koeln verantwortlich ist. Wie der Name schon sagt, wollen wir darin über Bands aus der Region Köln schreiben. Ich sehe mich in unserem Redaktions-Team als „Romantiker“, der ganz sachliche Schreibstil ist eher nicht mein Ding. Songs müssen in mir Bilder entstehen lassen; ansonsten fehlt mir irgendwie eine emotionale Bindung dazu. Wie sagt der Kölner so lapidar: „Jet jeck simmer all.“

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