Aach und Kraach hatte uns am Samstag, den 16. September zu ihrem Konzert im Keller vom Gaffel am Dom eingeladen. Kleiner Konzert-Rahmen ohne Eintritt (zum Schluss ging der Hut rum) bei denen wohl die meisten Besucher über die Gästeliste kamen.
Wir hatten die Band noch nicht live gesehen und waren froh darüber, ein Teil dieses Events gewesen zu sein.
Ein Feuerwerk der Spielfreude – Hauptsache das Bier ist nicht alle!
Aach un Kraach, die Band aus Bonn mit kölschen Texten, zündeten ein Feuerwerk voller Spielfreude ab und entzückten die geladenen Besucher zu einer ausgelassenen Stimmung mit Tanzeinlagen. Wir wurden alle gut mit Bier versorgt, was für Aach und Kraach in einem Song (Original ist von „die Kassierer“) das absolut Wichtigste auf der Welt ist. Dabei präsentiert der stimmgewaltige Sänger und sehr präsente Frontmann Guido Meyer de Voltaire (schon der Name ist Programm) die Songs mit einer interessanten Eigennote auf den Punkt.
Das Bläck Album
Bei dem Konzert wurden die Songs von dem Aach und Kraach „Bläck Album“ gespielt. Interessant ist, dass der Longplayer nur als CD erhältlich ist, während einzelne Lieder daraus als Singleauskoppelung digital z.B. auf Spotify zu streamen sind. Nicht alle Songs sind somit für lau zu haben – keine schlechte Strategie so zweigleisig die eigenen Musikprodukte anzubieten.
Toller Song, tolles Video – Roswithas Lament
Da zitieren wir mal von der Aach un Kraach-Website: Das Lied wurde durch die sehr sehenswerte Dokumentation »Im Miljö« inspiriert, welche die Unterwelt von Köln in den 70er und 80er Jahren zum Thema hat. Der Film porträtiert die beteiligten Menschen und verzichtet auf jeglichen Kommentar. Akteure wie Dummse Tünn, Schäfers Nas, Der Lange Tünn, Karate Jacky oder Frischse Pitter sind noch heute in Köln bekannt. Zur Sprache kommt auch eine Prostituierte namens Roswitha, die hin und her gerissen ist zwischen der Nostalgie der alten Zeiten und dem Leid, welches sie erfahren hat. Und über eben jene Roswitha handelt “ Roswithas Lament”. Über ihre Zerrissenheit im Rückblick auf ihr Leben im Miljö.
Die anderen Songs auf dem Bläck-Album
Aach und Kraach bietet auf dem ersten Longplayer eine gute Mischung mit kernigen Gitarren und musikalischer Vielfalt von Rock, Soul, Blues, Funk, Metal und Folk. Die Texte sind witzig, siehe: Klingelpütz Blues (Melodie von Motorhead: Ace of Spades), frivol: „Maache met dir“, kritisch: „Mem SUV zum Biomat“, heimatverbunden: „Dat es Kölle“, „Rheinlandleed“ und melancholisch: „Fründe maache“, „Dä Nubbel“.
Unser Fazit: Ein rundum gelungenes Album mit ehrlicher handgemachter Musik ohne Effekt-Hascherei, ohne einen musikalischen Durchhänger, mit einem sehr starken Sänger und einer kompakten, sehr sympathischen Band. Wir meinen: Daumen hoch, dieser Longplayer ist ein BANDS.koeln-Tipp.