Fünf Freunde aus der Schulzeit machen zusammen Musik – gründen die Band Bohei – und produzieren ihr erstes Album mit dem Namen: „He und jetz“ in Eigenregie. Das hat BANDS.koeln aufhorchen lassen und wir haben hineingehört.
He und jetz
Nach einem orchestralischen Intro beginnt das Album direkt mit dem Header-Song: „He un jetz“. Frisch, rockig mit einem knackigen Gitarren-Riff lässt es sich sehr gut in der Kneipe aushalten (bis das Licht angeht). In der Karnevalszeit sind die Jecken oft als „Klev Botze“ bekannt – sie feiern bis zum Zapfenstreich das „He un jetz“, und wenn der nächste Tag hart wird – driss ejal. Der Song macht Lust auf mehr Lieder von Bohei.
Der „Justus“ ist der Typ Superheld, dem die Frauenwelt gefällt, oder auch nicht. Eine witzige Persiflage auf eine gewisse Männer-Spezie – umgesetzt mit der Brassband Druckluft – und leichten Anlehnungen an den Sound von Querbeat. Das hat was.
„Trone em Jeseech“ – was für ein Songtitel! Da kann kölsche Mundart einem traurigen Moment etwas mehr Farbe abgewinnen. Trennungsschmerz, den wir alle kennen, op Kölsch. Übersetzt ins Hochdeutsche gibt es eine Textzeile: „Bitte schau mich nicht so an – mach es gut – bis irgendwann.“ Ein Gänsehaut-Song!
Marie 111
Gibt es schon so viele Songs über Marie? Dies wollen wir nicht nach prüfen. Was aber sicher ist. Das Lied „Marie 111“ ist auf dem Stimmzettel und dem Format „Loss mer singe“ gelandet. Für so eine rockige und punkangehauchte Nummer schon ein sehr positiver Vibe in die kölsche Musikwelt. Ganz aktuell gibt es auch ein Musikvideo dazu. Marie 2.0!
Hey Kölle und Fründe för´t Leeve
Beide Songs haben dieselbe Botschaft! Wir lieben unsere Stadt und sind hier groß geworden. Wir haben Freundschaften geschlossen – hoffentlich für die ganze Lebenszeit. „Hey Kölle“ erinnert im Sound ein wenig an Cat Ballou. Was dem Song absolut nicht schadet. Auch diese Band ist über eine Schülerband gemeinsam in die kölsche Musikszene eingestiegen (nur der Drummer Michi Kraus musste aus gesundheitlichen Gründen aussteigen). Für das Lied „Fründe för´t Leeve“ gibt es noch ein Video (mit dem vorherigen Sänger, der aus privaten Gründen, um mehr für die Familie da zu sein, die Band verlassen hat).
Wir haben nicht alle 11 Songs von dem Bohei-Album: „He un jetz“ beschrieben – möchten euch aber das gesamte, wirklich gelungene Debüt-Werk ans Herz legen. Bohei hat uns überzeugt – textlich wie musikalisch. Wir sind gespannt auf den weiteren Werdegang dieser Band.
Eine Antwort
Hallo Herr Böttcher.
Es freut mich sehr, dass Ihre Rezension des Bohei Albums so gut ausgefallen ist. Das zeigt, wie Sie bereits sagten, dass gute Musik in jedem Alter gefällt 🤗