Wir stellen in mehreren Artikel-Teilen: „Neue Karnevalslieder für die Session 2023/2024“ vor. Heute wurden von drei Schwergewichten aus der Kölschen Musikszene die Karnevals-Songs veröffentlicht: Cat Ballou, Kasalla und Miljö. Und einen Überraschungs-Song von der Band AMAGO mussten wir mit einbinden!
Themenverwandtschaft
Interessant ist die Themenverwandtschaft der neuen Lieder von Cat Ballou, Kasalla und Miljö. Es geht um die leichte Melancholie, dass das Leben schnell vorbei geht, man den guten Moment genießen und beim letzten Mal das Leben feiern sollte – und dies in völlig verschiedene Musikstile verpackt. Tja, auch Musiker werden älter und dann kommen diese Gedanken sicherlich verstärkter auf. Herrlich lässig dagegen ist der Song „Drömeröm“ von AMAGO – eine wirklich sehr interessante Band mit lateinamerikanischen Klängen, recht neu am Kölner Musikhimmel.
Cat Ballou – Gute Zeit
Cat Ballou ist Cat Ballou! Die Band schwimmt in ihrem eigenen Sound, sehr effekt-lastig (ein bisschen Coldplay op Kölsch), die Texte sind in den letzten Liedern ein wenig einander angelehnt. Cat Ballou singt auch diesen Song auf Hochdeutsch – was aber nicht stört. „Gute Zeit“ ist ein Partylied und versprüht gute Laune und lädt zum Tanzen ein. Was will man mehr an Karneval und zum Alltagsvergessen. Wieder eine schöne Nummer aus der Katzenschmiede!
Kasalla – Wenn ich ne Engel bin
Alles hat seine Zeit – das Leben, die Liebe und der Tod. Textzeile aus dem neuen Song: „Wenn ich ne Engel bin möchte ich euch tanzen sin, es soll Konfetti rään an mingem Jrav.“ Wenn noch der 98-jährige Ludwig Sebus – einmal eingeblendet – diese Textpassage mitsingt und dann lacht! Dann kann man die fröhlich kölsche Lebensart und Seele verstehen. „Wenn ich en Engel bin“ kommt in einem beschwingten Swing daher, erinnert in Filmsequenzen und Inhalt ein wenig an den großartigen Kasalla-Song „Alle Jläser huh“. Das neue Sessionslied von Kasalla wird so manchem Trauernden den nötigen Trost spenden und vielleicht ein wenig neuen Lebensschwung bringen.
Miljö – Et letzte Mol
In der YouTube-Beschreibung des Songs steht: Die fünf Kölschfolk-Rocker von MILJÖ haben mit ihrer neuen Single „Et letzte Mol“ ihr persönliches Lebensmotto in vier Minuten gegossen und appellieren ans Leben im Jetzt und Hier. „Drieß op wat wor, drieß op wat kütt, mir sind noch do, alles op Hügg“ heißt es da. All-in gehen und „Kumm mach die Jläser voll“. Das Ganze ein wenig im Western-Country-Stil mit fetter Bass Drum und Banjo. Das könnte bei den „Loss mer singe“ Events funktionieren, in größeren Sälen mit Feierlaune wohl auch.
AMAGO – Drömeröm
Jeder, der schon mal in Rio gewesen ist, die Stadt und die Menschen dort wirklich kennen gelernt hat, der versteht den Kern der brasilianischen Musik, wie z.B. den Samba und den Bossa Nova. Für die meisten Bewohner ist das Leben und der Tod nahe beieinander, die Musik und der Tanz ist ein wichtiger Bestandteil, den teilweise sehr harten und gefährlichen Alltag spielerisch zu bewältigen. Die Lockerheit in diesen lateinamerikanischen Klängen ist echt. Ich hätte nie gedacht, dass mir solch eine Musik mit kölschen Texten sehr gefallen würde. Doch die Band AMAGO schafft dies mit diesem so lässigen Bossa Nova mit dem Titel „Drömeröm“. Herrlicher Text, musikalisch toll umgesetzt. Hört selbst hinein – es lohnt sich!
Bald mehr von anderen Bands! Habt eine gute Zeit!
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